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John Bauer – schwedischer Trollmaler aus Småland

Seine Bilder von Trollen sind in Schweden omnipräsent. Nicht nur zur Weihnachtszeit spielen die Waldwesen eine tragende Rolle in der Mythologie. Die Abbildungen gehen dabei zurück auf John Bauer, der mit seinen Illustrationen zu den Erzählungen mit dem Titel „Bland Tomtar och Troll“ das Bild der Fabelwesen bei den Menschen in Schweden bis zum heutigen Tag prägte.

John Bauer wurde in Jönköping geboren und Zeit seines Lebens verband ihn eine enge Beziehung zu seiner Heimat Småland. Auf dem Weg in ein neues Leben in Stockholm kam er gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn bei einem Schiffsunglück ums Leben. John Bauers Werke werden aber nicht nur in Schweden verehrt: In Ebenhausen im Landkreis Bad Kissingen / Unterfranken wurde ihm zu Ehren ein Museum eingerichtet, denn sein Vater stammt aus dieser Ortschaft südlich von München.

Das Leben von John Bauer

Als zweiter Sohn von Joseph Bauer und Emma Wadell erblickte John Bauer am 4. Juni 1882 in Jönköping das Licht der Welt. Väterlicherseits kann er dabei auf deutsche Wurzeln zurückblicken. Sein Vater Joseph stammt ursprünglich aus Ebenhausen in Bayern und war im Alter von 13 Jahren nach Schweden ausgewandert. Er betrieb später gemeinsam mit seiner Frau Emma eine Metzgerei und brachte es zu bescheidenem Wohlstand. In wohl behütenden Verhältnissen wuchs John Bauer am südlichen Ende des Vättern auf.

Schon früh entdeckte er dabei seine Leidenschaft für das Zeichnen und bewarb sich im Alter von 16 Jahren an der Kunstakademie in Stockholm. Er wurde mit dem Hinweis auf sein Alter jedoch abgelehnt und entschied sich zunächst für eine Lehre in Althins Målarskola. Zwei Jahre später konnte er jedoch sein Studium an der Kunstakademie in Stockholm aufnehmen und machte sich bereits damals einen Namen als hervorragender Illustrator. An der Akademie sollte er auch Ester Ellquist kennenlernen, die sechs Jahre später zu seiner Frau wurde. Die Familie zog es wieder nach Småland. Ein kleines Haus bei Torstorp am See Bunn oberhalb von Gränna sollte das Zuhause der kleinen Familie werden. Wenig später bewohnte das Paar bereits eine Villa auf der Halbinsel Björkudden. Bilder des Hauses können im Digital Museum mit dem #JohnBauer bewundert werden.

Berühmt wurde John Bauer vor allem für seine Zeichnungen von Trollen, Wichteln und Elfen, die in der schwedischen Mythologie schon immer eine zentrale Rolle gespielt haben. Als er den Auftrag erhielt, die Illustrationen für die jährlich erscheinenden Erzählungen „Bland Tomtar och Troll“ (Unter Wichteln und Trollen) zu liefern, kann dies als sein endgültiger Durchbruch gewertet werden. Seine Bilder haben sich in den Köpfen der Menschen in Schweden manifestiert. Sie bilden bis heute die Grundlage für das Aussehen von Trollen, das auch von anderen Künstlern adaptiert wurde und wird. Der „Troll-Maler“ John Bauer schuf bezaubernde Welten mit tiefen und mystischen Wäldern, die von Fabelwesen bewohnt werden.

Sein kurzes Leben sollte allerdings sehr tragisch enden: Ausgerechnet als er seine Heimat Småland gemeinsam mit seiner Familie in Richtung Stockholm verlassen wollte, nahm das Schicksal seinen Lauf. Der Plan sah vor, per Schiff von Gränna über den Vättern und den Göta Kanal nach Stockholm zu reisen. Am Abend des 20. November 1918 zog jedoch ein schwerer Sturm auf und die Ladung des Schiffes, die aus Öfen und Nähmaschinen aus der Fabrik in Huskvarna bestand, sollte verrutschen. Das Schiff hatte keine Chance und sank bei Hästholmen rund 30 Kilometer von Gränna entfernt. Alle Menschen an Bord kamen bei diesem Unglück ums Leben, darunter auch John Bauer, seine Frau und der dreijährige Sohn Bengt.

Das Vermächtnis und die Ehrungen

Mit seinen Zeichnungen hat sich John Bauer ein Vermächtnis für die Ewigkeit geschaffen. Die Darstellung der Trolle hat sich unabänderlich in das schwedische Gedächtnis eingeprägt und seine Zeichnungen regen bis zur Moderne die Phantasie der Kinder an.

Seine Anregungen dürfte John Bauer in den Wäldern von Småland gefunden haben. Deshalb wurde eigens ein Wanderweg über 46 Kilometer in seiner Heimat ausgewiesen, der von Jönköping über Huskvarna und Gränna führt. Dabei werden das Ufer des Vättern und zahlreiche Waldwege passiert, wo sich hinter manchen Steinen noch die Trolle erahnen lassen. Alte Bauernhöfe und die Ruine eines Klosters sind stumme Zeitzeugen einer bewegten Vergangenheit.

Besonders interessant ist der Umstand, dass es selbst in Deutschland ein John Bauer Museum gibt. Dieses ist in der Heimat seines Vaters in Ebenhausen in Bayern südlich von München zu finden. Dort wird einerseits das Leben von John Bauer dargestellt und andererseits wurde eine Fabelwelt geschaffen, in der vor allem Kinder unheimlich viel Spaß haben dürften. In der unmittelbaren Umgebung wurde in der Riedelgrube ein kleines Biotop geschaffen. Auf 2,5 Kilometern können Kinder hier gemeinsam mit ihren Eltern in die Natur eintauchen und sich von dem ein oder anderem Troll überraschen lassen. Zum Lohn kann in der Märchenhöhle des Museum den Geschichten gelauscht werden.

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