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Bruno Mathsson – Möbeldesigner aus Småland

Schweden beziehungsweise Småland werden beim Thema „Möbel“ sehr oft auf IKEA reduziert. Natürlich ist das Land eng verbunden mit dem Möbelhaus, das im Laufe der Jahrhunderte zu einer Weltmarke geworden ist. Damit einher geht die Bewunderung für Ingvar Kamprad, dem Gründer von IKEA. Bewunderung wird jedoch auch Bruno Mathsson zuteil, der sich als Möbeldesigner einen ausgezeichneten Ruf erworben hat. Der in Värnamo geborene Sohn eines Schreinermeister wurde vor allem für seine klassischen Objekte des Funktionalismus bekannt. Insbesondere das Sitzen hatte es Mathsson angetan.

Schweden und Möbel – da fällt den meisten Menschen auf Anhieb IKEA ein. Kaum eine andere Marke aus dem Norden hat es zu einer solchen Bekanntheit und Beliebtheit geschafft. Die Wurzeln des Unternehmens liegen dank Gründer Ingvar Kamprad in Småland. Die historische Provinz ist aber nicht erst seit IKEA eng verbunden mit der Herstellung, Fertigung und der Funktionalität von Möbeln. In vielen Orten gibt es bis heute kleinere Schreinereien, die sich mit sehr viel Leidenschaft den Möbeln verschrieben haben. In Virserum haben Besucher des örtlichen Museums sogar die Gelegenheit einem Schreiner in einer historischen Wassermühle bei der Fertigung eines Stuhles über die Schulter zu schauen. Es ist schon eine eindrucksvolle Maschinerie, die durch Wasserkraft, Räder und Seilriemen zum Laufen gebracht wurde.

Das schwedische Design wird bis zum heutigen Tage gerühmt. Eher schlicht und den Naturrohstoffen wie Holz verbunden, strahlen die Möbelstücke unheimlich viel Eleganz aus. Mit Bruno Mathsson gibt es einen gebürtigen Småländer, der es zu Weltruhm geschafft hat. Gemeinsam mit Carl Malmsten und Yngve Ekström gilt Mathsson als einer der bedeutendsten Möbeldesigner in der Geschichte Schwedens.

Das Leben von Bruno Mathsson

Die Wurzeln von Bruno Mathsson liegen im kleinen Städtchen Värnamo in Småland, wo er am 13. Januar 1907 das Licht der Welt erblickte. Als Sohn eines Schreinermeisters kam er natürlich früh mit dem Rohstoff Holz in Berührung und sollte in der vierten Generation das Handwerk des Vaters übernehmen. Jedoch war dies für Bruno Mathsson keinesfalls die Grenze seiner Möglichkeiten, denn mit dem Aufkommen des Funktionalismus entwickelte auch er immer neue Ideen bei der Möbelgestaltung. Durch Bücher und Zeitschriften aus dem Kunsthandwerksmuseum in Göteborg konnte er sich über andere Kunstrichtungen weltweit informieren und sich selbst weiterbilden. Die Funkis-Bewegung mit den Vorbildern Axel Larsson und Sven Markelius konnte ihn wenig begeistern, vielmehr setzte er auf Sitzmöbel mit sanft geschwungenen und organischen Formen. Der Körper des Menschen sollte sich nicht den Sitzmöbeln anpassen, sondern umgekehrt. Schon war die Grundidee seines Wirkens geboren und er sagte selbst einmal über sich: „Das Problem des Sitzens gibt mir immer wieder Rätsel auf.“

Aus dieser Problematik heraus entstanden Möbel wie der Stuhl „Eva“ und die Chaiselongue „Pernilla“. Überregionale Bekanntheit erlangte Bruno Mathsson auf der Pariser Weltausstellung im Jahr 1937, als er seine Objekte einem breiten und höchst interessierten Publikum vorstellen durfte.

Zwischen 1945 bis 1958 legte Mathsson beim Möbeldesign eine Schaffenspause ein und widmete sich voller Leidenschaft der Architektur. Das bekannte Glashaus in Värnamo, das heutzutage als Ausstellungsfläche für seine Möbel dient, wurde auf der Basis seiner Entwürfe geschaffen.

Nach diesem Ausflug in die Architektur rückten die Möbel wieder in den Vordergrund seines Interesses. Er entwarf unter anderem Möbel für die Internationale Bauausstellung in Berlin 1957 und Stühle fürs Museum of Modern Art in New York. Gemeinsam mit dem dänischen Mathematiker Piet Hein sollte er Stahlrohrmöbel entwickeln, die erneut den Geschmack einer ganzen Generation treffen sollten. Auf der Basis von mathematischen Formeln sind die Tische „Superellips“ (1964) und „Supercirkel“ (1964) entstanden. Der Begriff „Superellipse“ war geboren und sollte unter anderem beim Bau des größten Kreisverkehrs in Stockholm am Platz Sergels Torg zum Tragen kommen.

Seine Bugholzsitzmöbel dürften mit das größte Vermächtnis des Möbeldesigners sein, der sich im Jahr 1965 ein schönes Haus am Ufer eines See in der Nähe seiner Geburtsstadt Värnamo nach seinen Plänen errichten ließ. Der Besuch des Hauses gewährt seltene Einblicke in die Privatsphäre von Bruno Mathsson, dessen Haus zur Seeseite mit einer Glasfront versehen wurde. Ein Mosaik aus wassergrünen Glassteinen, die eigens in der Glasfabrik von Kosta hergestellt wurden, ziert den Boden. Die berühmten „Pernilla“-Sessel haben auch in seinem Heim in dreifacher Ausführung einen Platz gefunden.

Am 17. August 1988 sollte Bruno Mathsson in seiner Heimatstadt für immer die Augen schließen. In Schweden wird der Designer sehr verehrt, zeigen seine Objekte doch deutlich, dass Design aus Schweden keinesfalls nur aus dem Hause IKEA stammen muss.

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