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Amalia Eriksson – die Erfinderin von Polkagris

Die berühmten rot-weißen Zuckerstangen aus Schweden, das sogenannte Polkagris, sind eine sehr köstliche Süßigkeit und erfreuen sich vor allem in Skandinavien einer riesigen Fangemeinde. Gränna, ein Ort am Ufer des Vättern in Småland, ist dank Polkagris weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Amalia Eriksson, die Erfinderin der Zuckerstangen, ist den meisten Menschen eher unbekannt, aber in Gränna wissen die Stadtväter um ihre Verdienste. Eine Statue erinnert hier an die berühmte Amalia Eriksson.

Gränna ist ein wunderschöner kleiner Urlaubsort am Ufer des Vättern. Aber nicht die idyllische Lage am See oder der tolle Ausblick vom Hausberg haben das Örtchen berühmt gemacht, sondern die rot-weißen Zuckerstangen – das sogenannte Polkagris.

Die Erfolgsgeschichte von Amalia Eriksson

Die ersten Jahre von Amalia Eriksson dürften den meisten Menschen als sehr harte Schicksalsjahre vorkommen. Sie wurde als Amalia Lundström am 18. November 1824 in Jönköping geboren. Als Tochter einer Magd und eines Hufschmiedes konnte sich Amalia über fünf weitere Geschwister freuen. Im Alter von zehn Jahren sollte sie der ersten Schicksalsschlag ereilen: Ihre Eltern und ihre Geschwister verstarben bei einer Choleraepidemie. Im Rahmen ihrer Anstellung gelangte Amalia nach Gränna und sollte dort den Schneider Anders Eriksson heiraten. 1857 wurde das Paar Eltern von Zwillingen, leider sollte eines von ihnen jedoch eine Totgeburt sein. Die überlebende Tochter nannte das Paar Ida. Das Familienglück sollte jedoch nicht von Dauer sein, denn nur ein Jahr später verstarb ihr Mann an der Ruhr.

Fortan war Amalia Eriksson gezwungen allein für den Lebensunterhalt für sich und ihre Tochter aufzukommen. Im Jahr 1859 stellte sie den Antrag „feine Backwaren und sogenannte Polkagrisar“ in Gränna herstellen zu dürfen. Dabei handelt es sich um eine Art Zuckerbonbon mit Pfefferminzgeschmack. Der Entschluss zur Eröffnung einer Zuckerbäckerei sollte folgen. Im Laufe der Zeit wurden die später berühmten Polkagris-Stangen in das Sortiment aufgenommen: Eine Mischung aus Zucker, Essig und Wasser wurde zu einem Teig verarbeitet, deren einer Teil rot gefärbt wurde. Die Zuckerstangen wurden zu einer wahren Erfolgsgeschichte und Amalia Eriksson gelangte dank ihnen sogar zu Wohlstand. Ihre Leistungen wurden dahingehend gewürdigt, dass sie sogar Besuch von der königlichen Familie erhielt. Mittlerweile ist Amalia Eriksson in der Sammlung der erfolgreichsten Erfinder Schwedens im Tekniska museet in Stockholm vertreten. Amalia Eriksson wurde 99 Jahre alt und verstarb am 25. Januar 1923 in Gränna. Ihr Leben sollte sich somit noch zum Besseren wenden.

Gränna – die Stadt des Polkagris

Die Stadt Gränna hat unheimlich vom Erfolg der Zuckerstangen profitiert. Keine andere Stadt wird so sehr mit Polkagris in Verbindung gebracht wie Gränna. Jedes Jahr kommen zahlreiche Besucher, um hier die beliebten Süßigkeiten zu erwerben. Die Besonderheit an Gränna und seinen Zuckerbäckereien ist jedoch, dass Interessierte den Bäckern bei der Produktion über die Schulter schauen können. Gerade in den Sommermonaten wird der eigentlich beschauliche Ort sehr lebendig. Der Campingplatz und die Hotels erfreuen sich einer Vielzahl von Gästen, die einerseits das Naschwerk erwerben und andererseits herrliche Tage am Ufer des Vättern verleben wollen.

Gränna hat dabei Amalia Eriksson keinesfalls vergessen. Im Stadtmuseum ist der berühmten Zuckerbäckerin ein Kapitel der Stadtgeschichte gewidmet, zudem wurde im Södrapark in Gränna in der Nähe von Amalia Erikssons Haus ein Statue errichtet. Die schwedische Bildhauerin Lena Lervik hat Amalia Eriksson ein Denkmal aus Bronze geschaffen. Am 25 Juli eines jeden Jahres wird eine Polkagris-Weltmeisterschaft veranstaltet, bei der es um die Herstellung der Süßigkeit geht. Auch im Guinness-Buch der Rekorde ist Polkagris mittlerweile vertreten: Mit einer Gesamtlänge von 287,7 Metern wurde die längste Polkagrisstange der Welt im Jahr 1989 hergestellt. Diese kleine Erfolgsgeschichte, die vor allem Amalia Eriksson zu verdanken ist, hat noch längst kein Ende. Jedes Jahr aufs Neue können sich Schweden und ihre Gäste für Polkagris begeistern.

Gränna ist ein wunderbarer Ort, um seinen Urlaub zu verleben. Der Vättern mit seinem Badespaß und Wasserabenteuern liegt direkt vor der Tür. Die Insel Visingsö, die auch als Königsinsel bekannt ist, kann mittels Fähre erreicht werden. Eine Wander- oder Radtour auf Visingsö ist alles Besuchern von Gränna zu empfehlen. Der Gränna-Berg bietet nach dem mühsamen Aufstieg über 243 Treppenstufen einen faszinierenden Ausblick über den Vättern und die umliegende Landschaft von Småland. Ein kleines Museum und ein Café auf dem Gipfel laden zum Verweilen ein. Der Tegnér-Turm könnte das Ziel einer kleinen Wanderung sein, schließlich eröffnet auch er einen atemberaubende Ausblick. Ferienhäuser in klassischen Stil einer kleinen Holzvilla sind in und rund um Gränna äußerst beliebt. Als Urlauber unternimmt man eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit bei solch einem Urlaub.

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